Hörtraining - Saskias Praxis

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Ursachen

Für viele Legastheniker trifft zu, dass sie in der Kindheit spät sprechen gelernt haben. Doch auch wenn der Spracherwerb rechtzeitig erfolgte, können wichtige Phasen, z.B. die detaillierte Analyse der Laute, die für Lesen und Schreiben von größter Bedeutung sind, ausgelassen worden sein. Kann das Kind den Unterschied zwischen ähnlichen oder zusammengesetzten Lauten, wie beispielsweise p und b oder ng und nk nicht heraushören, nimmt es folgerichtig an, dass sie auch gleich geschrieben werden.

Häufige Hals-, Nasen- und Ohrenentzündungen in der frühen Kindheit, die zu vorübergehenden Höreinschränkungen bis zu kurzfristigen Hörverlusten führen, können die Ausbildung solcher Lautunterscheidungsfähigkeiten verhindert haben. Auch mangelhafte auditive Anregung oder sogar eine ständige laute Geräuschkulisse kann die Fähigkeit, genau hinzuhören, beeinträchtigt haben.

Nicht nur zu wenig hören, sondern auch zu viel hören zu können, stellt für manche Kinder ein Problem dar. Zu viel hören bedeutet, dass ein Kind nicht in der Lage ist, Nebengeräusche wegzufiltern bzw. zu ignorieren. Es nimmt jedes Geräusch wahr und lässt sich leicht ablenken. Das kann tiefgreifende Auswirkungen auf sein Lernen und Verhalten haben. Der andauernde Kompensationsaufwand, sich durch die enorme Geräuschkulisse "hindurch zu hören", um das Wesentliche u.A. im Unterricht mitzubekommen, bedeutet große Anstrengung. Häufig sind die Kinder allein dadurch schon erschöpft.

Wer bevorzugt mit dem linken Ohr hört oder kein eindeutig bevorzugtes Ohr hat, verarbeitet Sprache und Laute nicht so effektiv und schnell. Laute, die vom rechten Ohr gehört werden, werden auf schnellstem Wege zum Hauptsprachzentrum in der linken Gehirnhälfte weitergeleitet. Dagegen werden die Laute, die vom linken Ohr gehört werden, zunächst zum Untersprachzentrum in der rechten Gehirnhälfte  und dann erst zur Verarbeitung in die linke Hälfte weitergeleitet. Das bedeutet eine messbare Verzögerung. Viele Kinder beschreiben, dass sie im Unterricht alles verstehen, aber immer ein wenig später den Finger oben haben als ihre MitschülerInnen.

 
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